Stellungnahme des Waldheimvereins zur Situation der Kinderfreizeiten 2014

Als Reaktion auf die Beiträge der Eßlinger Zeitung zur Situation der Kinderfreizeiten 2014 (siehe Zeitungsartikel vom 7. Februar 2014, 22. Februar 2014, 5. März 2014) und darauf folgende Leserbriefe vom März und April 2014 (in der gedruckten Ausgabe) hat der Waldheimverein die folgende Stellungnahme verfasst. Die Eßlinger Zeitung hat unsere Stellungnahme als Leserbrief in der gedruckten Ausgabe vom Samstag, 3. Mai 2014 veröffentlicht.

Die Anzahl der WaldheimmitarbeiterInnen, die sich bisher für die 2. Freizeit 2014 angemeldet haben, ist im Vergleich zu den Vorjahren drastisch gesunken. Ganz wenige junge Leute sind bereit, weiterhin ehrenamtlich bei der 2. Waldheimfreizeit mitzuarbeiten. Was ist passiert?

Die Eßlinger Zeitung berichtete bereits über den Pächterwechsel und bauliche Maßnahmen im Waldheim. Zusätzlich kamen umfangreiche Brandschutzmaßnahmen hinzu. In relativ kurzer Zeit mussten viele Investitionen seitens der Kirche und der Pächterin in das Haus erfolgen. Dies geschah unter dem Aspekt, das Waldheimgebäude zukunftstauglich zu machen. Dabei hat die Kirche leider diejenigen Menschen aus dem Blick verloren, die für das Gelingen der Waldheimfreizeiten notwendig sind: Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Waldheimfreizeiten. Diese haben über Jahre hinweg Zeit, Liebe, Ideen und Material in die Arbeit mit den Kindern gesteckt. Erst sehr spät wurden die WaldheimmitarbeiterInnen über die Umstrukturierung bei den Freizeiten informiert und sogar die ehrenamtlichen Waldheimleiter wurden nicht rechtzeitig in die Planungen mit einbezogen.

Für dieses Versäumnis hat sich Herr Dekan Weißenborn auf einer Informationsveranstaltung am 17.3.2014 bei den MitarbeiterInnen entschuldigt. Für viele kam diese Entschuldigung zu spät, die Verletzung und Verärgerung sitzen wohl zu tief. Deshalb hat sich ein Großteil der MitarbeiterInnen der 2. Freizeit entschlossen, nicht mehr mitzumachen. Neben der mangelnden Kommunikation ist ein weiterer Grund des Ärgers, dass nun – nach der Renovierung des Hauses – die Zimmerunterbringung auf einen kleinen Kreis der MitarbeiterInnen beschränkt bleiben wird. Hier befürchten die Waldheim-MitarbeiterInnen, dass sich dies negativ auf das Zusammengehörigkeitsgefühl und gemeinsame abendliche Vorbereitungen für die Waldheimtage auswirken wird. Dieses Zusammensein an den Abenden, miteinander kreativ zu sein, die Ereignisse des Tages zu reflektieren und Spaß zu haben, ist hier in Esslingen einmalig im Vergleich zu anderen Waldheimen!

Das Waldheim kann aber nach wie vor – bis auf einen Durchgangsraum von einem Gebäudetrakt zum nächsten – von den Kindern und Waldheim-MitarbeiterInnen während der Freizeiten genutzt werden. Ebenso werden die Kinder auch weiterhin über das Gelände toben dürfen. Für den nicht zugänglichen Raum soll es für zwei Gruppen als Ersatz einen Container auf dem Gelände geben. Zur Unterbringung der persönlichen Gegenstände der Waldheim-MitarbeiterInnen und für Duschen hat die Kirche eine Lösung zugesagt.

Der Waldheimverein setzte sich mit seinen Vorstandsmitgliedern und den Waldheimleitern in den vergangenen Monaten dafür ein, dass der Freizeitbetrieb auch in diesem Sommer wieder funktionieren kann. In mehreren gemeinsamen Gesprächen und Diskussionen mit der Kirche ist es uns gelungen, Verbesserungen im Sinne der Waldheim-MitarbeiterInnen und -Kinder zu erreichen. Auch in Zukunft werden immer wieder Situationen entstehen, bei denen gemeinsam Lösungen gefunden werden müssen. Von den Waldheim-MitarbeiterInnen wird in diesem Jahr noch mehr an Flexibilität verlangt werden als in „gewohnten” Jahren.

Daher appellieren wir vom Waldheimverein an die Waldheim-MitarbeiterInnen der bisherigen Freizeiten: Gebt nicht einfach auf und zieht Euch zurück, sondern kommt trotzdem auch diesen Sommer ins Waldheim. Wir sind sehr froh, dass das Mitarbeiterteam der 1. Freizeit zum Großteil bereits steht und zuversichtlich, dass auch für die 2. Freizeit 2014 genügend Mitarbeiter gefunden werden.

Dekan Weißenborn ermutigen wir, die Kommunikation mit den Ehrenamtlichen auszubauen und deren Arbeit wertzuschätzen, denn nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann gelingen, was das eigentliche Ziel des Waldheims ist: Möglichst vielen Kindern in den Sommerferien eine schöne und segensreiche Zeit zu ermöglichen! Die Kinder werden es Euch danken.

Im Namen des Vorstandes des Vereins der Freunde und Förderer des Evangelischen Waldheims Esslingen, Markus Kuntsche, 1.Vorsitzender